Fördersumme:
Förderziel:
Tango bewegt die Seele – Argentinischer Tango für erkrankte und trauernde Menschen
Im Oktober 2022 konnte mit dem Projekt begonnen werden. Bereits zum ersten Termin haben sich 9 Menschen angemeldet. Seitdem kommen zu jedem Termin weitere Menschen dazu, sodass wir bisher 30 Menschen erreicht haben. Aus den unterschiedlichsten Gründen (Erkrankungen oder sich nicht gut fühlen wegen laufender
Chemotherapien oder Bestrahlungen, Termine beim Arzt, Abwesenheiten wegen Reha) sind nie alle 30
Angemeldeten anwesend. Es hat sich eine Teilnehmerinnenzahl zwischen 8 und 14 Frauen eingependelt. Unser
Angebot wird sehr gutangenommen und auch über entsprechende Netzwerkpartner wie Onkologen:innen, Sozialdienste und Psychoonkolog:innen in Krankenhäusern oder mit eigener Praxis empfohlen. Die Teilnehmenden werben selbst auch dafür. Uber die Website des mit uns kooperierenden Tanzstudios NOU
kommen ebenfalls jederzeit wieder neue Teilnehmende dazu. Bis heute wird dieses Angebot vorrangig von Erkrankten (75 %)und weniger von Trauernden (25%) in Anspruch genommen.
Organisation und Umfeld
Durchgängig wird von den Befragten (bis zum heutigen Zeitpunkt sind 20 Fragebögen ausgefüllt worden) angegeben, dass sie sich sehr wohl fühlen, die Atmosphäre sehr gut oder gut für sie ist und dieses Angebot für sie sehr hilfreich bzw. hilfreich ist. Fast alle Teilnehmer:innen geben an, sie würden das Angebot weiterempfehlen und selbst auch wieder kommen. Das spiegelt sich an der Kontinuität der Teilnehmenden auch wider. Angelehnt an Ihren Hinweis, dass ein vierwöchiger Abstand zwischen den Kurseinheiten zu groß sein könnte, haben wir diese Frage in den Fragebogen für die Teilnehmenden mit aufgenommen. Daraus wurde ersichtlich, dass ein 14tägiger Rhythmus für ca. die Hälfte der Teilnehmenden hilfreich ist, so dass wir das Angebot dementsprechend
angepasst haben.
Eindrücke über und von den Teilnehmenden
Nachfolgend möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick geben, was wir während dieser 60 minütigen Kurseinheiten beobachten:
Eine Frau mit einem Wirbelbruch (auf Grund von Metastasen) tanzt mit einer Leichtigkeit, die einfach nur traumhaft ist. Eine Andere hat eine Narbe über den gesamten Bauch (Magenentfernung), hat alle Haare verloren (Chemo) und strahlt beim Tanzen über das ganze Gesicht. Zum letzten Kurstermin erschien sie gar ohne Perücke. Ihre Haare wachsen wieder nach und sie hat sich so der Gruppe gezeigt. Aus der Perspektive des Tanzlehrers und des Malteser Hospiz-Teams ist es berührend zu sehen, wie sich beim Tanzen eine Entspannung in den Gesichtszügen der Frauen zeigt. Die folgenden Aussagen, die aus den Fragebögen entnommen sind,
spiegeln wider, weshalb das Angebot als hilfreich empfunden wird:
- „Eine sehr entspannte Einführung, Entspannung, andre Eindrücke, schöne Atmosphäre.“
- „Ich abgelenkt war, etwas Schönes erfahren habe, mit meinem Körper gearbeitet habe, Vertrauen geübt habe.“
- „In dieser Zeit mein gedanklicher Fokus beim Tango ist! Der Kopf ist mal völlig frei von der Krankheit.“
- „Der Kopf ist frei, die Konzentration auf Musik und Schritte hilft, dem Alltag zu entfliehen und den Krebs zu vergessen“.
- „Ich habe erlebt, dass ich wieder rückwärtsgehen kann.“
- „Es wird nicht über unsere Krankheit gesprochen.“
- „Es mich auf andere Gedanken gebracht und aufgeheitert hat, weil ich so andere Betroffene kennenlernen kann.“
- „Tanzen Spaß macht, abgelenkt von Widrigkeiten.“
- „Bezaubernder Lehrer, tolle Teilnehmerinnen, wunderschöne Musik, unerwartet bereichernd.“
- „Ich kann mich ohne Geräte bewegen.“
- „Bewegung zur Musik mit Gleichgewichtstraining.“
- „Schöne Idee- Tango und Trauern verbinden“
- „Ich das Gefühl habe, der Trauer explizit Raum geben zu müssen, durch hektischen Alltag hat sie bisher wenig Platz.“
Ausblick
Wir möchten uns ganz herzlich für diese wichtige und hilfreiche Unterstützung bedanken. Dank der Mittel können wir 12 Termine Argentinischer Tango für erkrankte und trauernde Menschen von Februar bis Mitte September
anbieten.